Das vergangene Wochenende wurde in Walzen als ein besonderes Kapitel in der Geschichte der Chormusik gefeiert. Beim 32. Festival der Chöre und Gesangsgruppen der deutschen Minderheit kamen musikalische Talente und kulturelle Vielfalt aus Polen, Tschechien und vor allem aus der deutschen Minderheit zusammen. Zwei Tage lang bot das Festival eine eindrucksvolle Verbindung aus Tradition, Leidenschaft und künstlerischem Ausdruck.
Auf der Bühne präsentierte sich Jung und Alt. Foto: Kulturhaus WalzenBereits am Samstag, den 16. November, zog die Magie der Chormusik die Besucher in ihren Bann. Zehn Chöre präsentierten sich auf der Bühne, jeder mit einem eigenen, unverwechselbaren Charakter. Die aufgeführten Werke berührten mit Emotionen und schufen eine Atmosphäre der Nachdenklichkeit, Freude und Reflexion. „Das Singen im Chor bedeutet mehr als nur Musik. Es ist Gemeinschaft, Freundschaft und vor allem ein Stück Herz in jedem Ton“, betonte Maria, eine langjährige Teilnehmerin, die das Festival fast jedes Jahr besucht.
Neben den Wettbewerbsauftritten war ein Chor-Workshop im Festival ein besonderes Highlight. Unter der Leitung der Jury-Mitglieder erhielten die Chorsänger praktische Tipps zur Stimmbildung und schöpferische Inspiration für die zukünftige Arbeit.
Das Publikum war begeistert von den vielfältigen Auftritten.Foto: D. Bassek
„In diesem Jahr haben wir die Festivalstruktur erweitert, indem wir nach jedem Auftritt Workshops mit der Jury organisiert haben. Dies bot eine Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und Beziehungen zu vertiefen“, erklärte Rafał Magosz, Direktor des Kulturhauses in Walzen.
Die Jury lobte das hohe Niveau der Teilnehmer und verlieh zahlreiche Auszeichnungen. Goldene Auszeichnungen gingen an den gemischten Chor Zawadczański Chór Mieszany, den Chor Na Obcasach sowie den tschechischen Chor Pěvecký sbor města Vrbna pod Praděm. Auch die silbernen und bronzenen Ehrungen spiegelten die Vielfalt und Qualität der Teilnehmer wider.
Den Höhepunkt des Tages bildete der Auftritt von Kupskie Echo aus Groß Döbern, das mit dem Grand Prix des Festivals ausgezeichnet wurde.
Der zweite Festivaltag, der dem Gesang von insgesamt 23 Gruppen gewidmet war, zog viele Liebhaber der Musik an. Die Gesangsgruppen aus Polen und Tschechien boten ein beeindruckendes Spektrum musikalischer Traditionen.
Den Höhepunkt des Tages bildete der Auftritt von Kupskie Echo aus Groß Döbern, das mit dem Grand Prix des Festivals ausgezeichnet wurde. Sein musikalischer Vortrag rührte sowohl Publikum als auch Jury und sicherte ihm einstimmig den Sieg.
Grand Prix des Festivals ging in diesem Jahr an das Ensemble „Kupskie Echo“ aus Kupp.Foto: Kulturhaus Walzen
Zu den weiteren Goldpreisträgern gehörten unter anderem die Gruppen Dziergowianki, Viva La Musica sowie Ligockie Wrzosy aus Ellguth Proskau. Die silbernen und bronzenen Auszeichnungen würdigten zahlreiche weitere Gruppen, die mit kreativen Arrangements und authentischen Interpretationen beeindruckten.
Der Festivalcharakter reichte weit über den Wettbewerb hinaus. Mit Workshops, intensiven Gesprächen und einem emotionalen Abschlusskonzert der Künstlerin Andrea Rischka wurde das Festival zu einem Ort der Begegnung, Offenheit und kulturellen Verständigung.
Die schlesische Sängerin Andrea Rischka beendet das Festival mit einem emotionalem Abschlusskonzert. Foto: D. Bassek„Dieses Festival ist nicht nur eine Präsentation von Talent und Leidenschaft, sondern auch ein Zeugnis der reichen Geschichte und Kultur der deutschen Minderheit in unserer Region“, betonte Rafał Magosz.
Die Organisatoren planen bereits die nächste Ausgabe, die erneut als Brücke zwischen Generationen und Kulturen fungieren soll. Das diesjährige Festival hat eindrucksvoll bewiesen, dass Chormusik lebt, sich entwickelt und Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenführt.
