Erbe in den Händen

wochenblatt.pl 2 godzin temu
Zdjęcie: Foto: Stefani Koprek-Golomb


Kunstprojekt

Am 18. Dezember fand im Garten des Deutschen Konsulats in Oppeln die Vernissage statt, die das Projekt „Erbe in den Händen. Wolle, Muster und gemeinsame Form“ abschloss. Die Initiative, die vom Deutschen Konsulat in Oppeln in Zusammenarbeit mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Oppeln sowie dem Verein Pro LiberisSilesiae vorbereitet wurde, verband künstlerische Workshops mit der Auseinandersetzung mit dem lokalen Kulturerbe.


Ziel des Projekts war es, die regionale Tradition und das kulturelle Erbe durch künstlerische Aktivitäten erfahrbar zu machen – durch Berührung, die Arbeit mit natürlichen Materialien und gemeinsames Gestalten.

Foto: Stefani Koprek-Golomb

Kunst als andere Perspektive

Die Bedeutung des Projekts unterstreicht der deutsche Konsul in Oppeln, Peter Herr:
„Dieses Projekt ist eine andere Aussicht auf die Wirklichkeit. Ich finde es sehr faszinierend, dass es hier im Konsulat, beziehungsweise auch hier auf unserem Rasen, zu etwas kommen kann, das die Perspektive auf eigentlich normale Dinge etwas ändert und uns neue Möglichkeiten offeriert. Das deutsche Konsulat in Oppeln hat nicht nur den Auftrag, normale, bürokratische Dinge zu regeln, sondern wir stellen ja auch die Bundesrepublik Deutschland dar.

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Herr betont, dass die Unterstützung des Projekts eine bewusste Entscheidung war. Das Konsulat habe nicht nur administrative Aufgaben, sondern repräsentiere die Bundesrepublik Deutschland in ihrer kulturellen Vielfalt.

„Die Bundesrepublik Deutschland hat, insbesondere was die Kunst angeht, sehr viele unterschiedliche Facetten. Und ich bin sehr, sehr glücklich, dass es hier in Oppeln dazu kommen kann, dass wir diese verschiedenen Facetten meiner Heimat auch dem polnischen Publikum zeigen dürfen. Das ist natürlich etwas ganz Tolles.“

Eine Woche intensiver Begegnungen

Über Umfang und Dynamik des Projekts berichtet Dr. Margarethe Wysdak, Vorsitzende des Vereins Pro Liberis Silesiae:
„Das Projekt entwickelte sich über einen längeren Zeitraum. Den Auftakt bildeten ein Konzert und eine Ausstellung zum Thema Zement – ein bewusst gewählter Bezug zur Region. Danach leitete Katarzyna Adamek Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei der künstlerischen Suche nach regionalen Mustern an.“

Konsul Peter Herr: „Die Bundesrepublik Deutschland hat, insbesondere was die Kunst angeht, sehr viele unterschiedliche Facetten. Und ich bin sehr, sehr glücklich, dass es hier in Oppeln dazu kommen kann, dass wir diese verschiedenen Facetten meiner Heimat auch dem polnischen Publikum zeigen dürfen. Das ist natürlich etwas ganz Tolles.“

Die Teilnehmenden arbeiteten mit Form, Material und Maßstab. „Wir haben überlegt, was man filzen kann und wie man die Region in großen Formen darstellen kann. Es entstanden zwei großformatige Arbeiten. Zudem gab es Floristik durch großes „F“, inspiriert von Gregor Lersch. Zusammen mit der Floristin Monika Bębenek schufen die Kinder außergewöhnliche Kompositionen, die heute zu bewundern sind.“

Foto: Stefani Koprek-Golomb

Zum Projekt gehörten auch gemeinschaftliche Aktivitäten wie Brotbacken, Gespräche über regionale Weihnachtstraditionen und – besonders wichtig – die bewusste Abkehr von digitalen Medien. „Die Kinder waren frei von TikTok und Social Media. Sie arbeiteten mit Händen und allen Sinnen und entdeckten Kunst und die Welt auf ganz neue Weise. Wir wollten zeigen, dass die Werte der Region durch Kunst erfahrbar werden – und das ist gelungen“, fasst Wysdak zusammen.

Workshops, die in Erinnerung bleiben

Zentraler Bestandteil des Projekts waren die Workshops unter der Leitung von Katarzyna Adamek, einer aus Oppeln stammenden Künstlerin, die heute in Berlin lebt:
„Die letzten Tage haben wir die Workshops im Park durchgeführt. Heute sind wir bei der Vernissage“, sagt Adamek. „Was zu sehen ist, sind zwei große Gemeinschaftsarbeiten. Der Prozess war nicht einfach. Wir begannen mit Skizzen und Gesprächen über lokale Veränderungen und darüber, was wir zeigen möchten. Danach folgte die Umsetzung.“

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Die Arbeiten haben einen monumentalen Charakter, teilweise bis zu zwei Meter hoch. Sie verbinden Elemente von Street Art und Graffiti mit lokalen Mustern, unter anderem Anklängen an Oppelner Porzellan. „Es war anspruchsvoll, aber die Kinder und Jugendlichen waren sehr engagiert und begeistert“, fügt Adamek hinzu.

Floristik und das Oppelner Muster

Mit natürlichen Materialien arbeiteten die Teilnehmenden auch unter der Anleitung von Monika Bębenek, Floralkünstlerin und Gründerin der Floristikschule KwitnąceHoryzonty:
„Ich leitete Workshops, in denen wir mit natürlichen Materialien und dem Oppelner Muster arbeiteten“, erklärt Bębenek. „Die Kinder fertigten kleine Weihnachtsbäume mit Decoupage-Technik und Elemente für die Installation: Spitzenmuster, kleine Äpfel zum Aufhängen und Tannenbäumchen, die heute an den Birken hängen.“

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Die Teilnehmenden zeigten große Fertigkeit im Umgang mit Werkzeugen wie Bohrer oder Hammer und waren sehr neugierig. „Solche Workshops fördern die manuellen Fähigkeiten, die Sensibilität und helfen, Stress abzubauen“, betont die Floristin.

Eine gemeinsame Geschichte vor Weihnachten

Das Projekt „Gewebe des Ortes“ wurde mehr als nur eine Reihe von Workshops. Es entwickelte sich zu einem vorweihnachtlichen, generationenübergreifenden Dialog und zu einer gemeinsamen Erzählung über das kulturelle Erbe der Region. Im Garten des Konsulats trafen Kunst, Tradition und Gemeinschaft aufeinander und schufen einen Raum des bewussten Miteinanders – ohne Eile, kurz vor Weihnachten.

Gerade in solchen Momenten gewinnt „Gewebe des Ortes“ seine konkrete Bedeutung: Es verbindet Menschen, Erinnerung und Gegenwart.

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